24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte: Alles, was Sie wissen müssen

Wenn Senioren trotz steigender Unterstützungsbedürftigkeit in ihrem eigenen Zuhause wohnen bleiben möchten, kann eine 24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte die optimale Lösung bieten. Sie stellen eine gleichwertige, günstigere und vor allem flexible Alternative zu Betreuungskräften aus Deutschland dar und tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dem anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. So stammt mittlerweile fast jede siebte Pflegekraft aus dem Ausland, vorrangig aus osteuropäischen Ländern wie Kroatien, Rumänien, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und natürlich Polen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile und Herausforderungen die Arbeit mit polnischen Pflegekräften mit sich bringt und worauf Sie achten sollten, wenn Sie ausländische Betreuungspersonen für die 24-Stunden-Pflege suchen und legal beauftragen möchten.

Benötigen Sie Hilfe bei der Betreuung Ihres Angehörigen?

Unsere Pflegeberater finden gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung. Kontaktieren Sie uns jetzt und informieren Sie sich über die 24-Stunden-Pflege zuhause.

Polen: Ein kurzer Einblick

Polen besticht durch seine reiche Kultur, beeindruckende Natur und köstliche Küche. Historische Städte wie Krakau und Warschau zeigen die lange Geschichte des Landes mit ihren UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die vielfältige Landschaft reicht von den Tatra-Bergen bis zu den Masurischen Seen, ideal für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Ski fahren und Segeln. Die Białowieża-Wälder sind Heimat der letzten freilebenden Wisente Europas. Kulinarisch überzeugt Polen mit Gerichten wie Pierogi, Bigos und Żurek, die einen herzhaften Genuss bieten.

Möchten Sie mehr Interessantes über Polen erfahren und ein paar hilfreiche Wörter auf Polnisch kennenlernen? Dann klicken Sie hier.

Aufgaben und Leistungen von polnischen Pflegekräften

Neben der Grundpflege übernehmen Betreuungspersonen aus Polen in der Regel Aufgaben im Haushalt sowie in der Alltags- und Freizeitgestaltung. Hier ein Überblick über typische Leistungen:

  • Hilfe bei der Körperpflege, beim Ankleiden und bei der Nahrungsaufnahme
  • Unterstützung beim Aufstehen, Setzen und Umlegen
  • Tätigkeiten im Haushalt wie Kochen, Putzen, Waschen und Einkaufen
  • Begleitung bei Arztterminen, Behörden- oder Kirchgängen (evtl. auch Transportfahrten)
  • Organisation und Begleitung von Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder Veranstaltungsbesuche

Wichtig zu wissen: Auch wenn meist von polnischen „Pflegekräften“ die Rede ist, sind nicht alle dazu qualifiziert, medizinische Behandlungspflege zu leisten. Auch schwere körperliche Aufgaben wie Garten- oder Schneeräumarbeiten gehören nicht zum Leistungsspektrum. Überdies bedeutet das Angebot der 24-Stunden-Betreuung nicht, dass die Pflegekräfte rund um die Uhr arbeiten. Auch sie haben einen rechtlichen Anspruch auf Pausen, Ruhezeiten und Freizeit.

Vermittlung polnischer Pflegekräfte: Vorteile und Herausforderungen

Gerade in der 24-Stunden-Pflege hat sich die Beschäftigung polnischer oder anderer osteuropäischer Pflegekräfte bewährt. Die geringeren Kosten sind dabei ein wesentlicher Vorteil, aber nicht das einzige Argument, das für eine Betreuung durch eine Pflegekraft aus Polen spricht. Bevor Sie mehr über die speziellen Vorzüge von polnischen Pflegekräften erfahren, möchten wir zunächst kurz auf die allgemeinen Vorteile einer 24-Stunden-Betreuung eingehen:

  • individuelle Rund-um-die-Uhr-Betreuung im eigenen Zuhause
  • schnelle Hilfe bei Notfällen
  • Förderung und Erhaltung der Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen
  • körperliche und psychische Entlastung von pflegenden Angehörigen
  • Unterstützung im Haushalt, bei der Mobilität oder der Versorgung von Haustieren
  • Unterhaltung im Alltag durch gemeinsame Aktivitäten
  • häufige Kostenersparnis gegenüber stationärer Pflege

Vorteile von polnischen Pflegekräften in der 24-Stunden-Betreuung

Wie Sie schon erfahren haben, herrscht in Deutschland ein Mangel an Pflegekräften. Das gilt insbesondere für die 24-Stunden-Pflege. Deswegen kommen dafür Betreuungspersonen aus osteuropäischen Ländern mit ähnlichen Standards infrage. Was spricht besonders für polnische Pflegekräfte?

  • Mentalität: Für viele Menschen in Polen steht die Familie an erster Stelle und Mehrgenerationenhaushalte sind keine Seltenheit. Dadurch sind die häusliche Betreuung und Pflege von älteren Menschen für viele etwas Alltägliches, das selbstverständlich zum Leben dazugehört. So kommt es, dass dort vergleichsweise wenige Menschen im Alters- oder Pflegeheim leben. Ebenso großgeschrieben wird in Polen die Gastfreundschaft. Beide Aspekte schlagen sich positiv in der Pflege nieder: Polnische Pflegekräfte sind oft besonders herzlich und motiviert.
  • Kulturelle Nähe: Durch die geografische Nähe sind viele Menschen in Polen mit den kulturellen Gepflogenheiten und Bräuchen in Deutschland vertraut. Häufig kennen Sie Land und Leute schon durch Besuche, etwa bei deutschen Freunden oder Verwandten.
  • Sprachkompetenz: Viele polnische Pflegekräfte, die von Agenturen vermittelt werden, haben bereits Deutschkenntnisse. Das liegt unter anderem daran, dass viele in der Schule Deutsch als Fremdsprache erlernt haben.
  • Fachliche Qualifikation: Auch wenn die meisten Betreuungspersonen aus Polen hierzulande keine medizinische Behandlungspflege leisten dürften, so haben sie in der Regel mindestens einen qualifizierenden Pflegekurs absolviert, der sie auf ihre Aufgaben vorbereitet.
  • Erfahrung: Nehmen Sie bei der Vermittlung der Pflegekräfte eine Agentur in Anspruch, erfahren Sie unter anderem auch, wie lange die jeweilige Betreuungskraft ihre Tätigkeit schon ausübt. Viele polnische Pflegekräfte verfügen über jahrelange Erfahrung und sind daher mit der Arbeit bestens vertraut.
  • Verfügbarkeit: Viele polnische Pflegekräfte sind dazu bereit, ihr Land für einen gewissen Zeitraum zu verlassen. Sie leben dann in häuslicher Gemeinschaft mit den Pflegebedürftigen und sind so in der Lage, eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.
  • Kosten: Weil das Lohnniveau im Nachbarland niedriger ist als hierzulande, haben Angehörige unter anderem die Möglichkeit, mithilfe von Agenturen polnische Pflegekräfte zu niedrigeren Kosten zu beschäftigen. So ist eine 24-Stunden-Betreuung einfacher finanzierbar. Diese ist darüber hinaus oft günstiger als ein Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung.

Herausforderungen, die mit polnischen Pflegekräften verbunden sein können

Auch wenn die Betreuung durch polnische Pflegekräfte viele Vorteile hat, möchten wir Ihnen nicht die Herausforderungen verschweigen, die auftreten können.

  • Eingeschränkte Privatsphäre: In der 24-Stunden-Pflege leben die Betreuungspersonen mit den Pflegebedürftigen in häuslicher Gemeinschaft zusammen. Dies bedeutet insbesondere für Personen, die zuvor allein gelebt haben, eine erhebliche Veränderung. Als Angehörige sollten Sie vorab klären, ob sich die pflegebedürftige Person mit diesem Gedanken arrangieren kann.
  • Sprachbarrieren: Auch wenn viele polnische Pflegekräfte zumindest über Grundkenntnisse der deutschen Sprache verfügen, kann es gerade zu Beginn Schwierigkeiten mit der Verständigung geben. Oft spielt sich die zwischenmenschliche Kommunikation mit der Zeit jedoch ein. Und auch Dolmetscher-Apps auf dem Smartphone können zusätzlich helfen, Sprachbarrieren zu überwinden.
  • Keine medizinische Behandlungspflege: Verfügt die jeweilige Pflegekraft aus Polen nicht über eine in Deutschland anerkannte Fachausbildung, darf sie keine medizinische Behandlungspflege leisten. Diese Aufgaben können jedoch von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden, die häufig mit Unterstützungsleistungen aus der Pflegekasse finanziert werden können, so dass keine oder nur geringe Zusatzkosten entstehen.
  • Überprüfung der Qualifikation: Wenn Sie eine ausländische Betreuungskraft selbst beschäftigen möchten, ist es oft schwierig, sich ein genaues Bild von deren Qualifikation zu machen. Übernimmt eine Agentur wie Linara die Vermittlung von polnischen Pflegekräften, sind deren Erfahrungen und Ausbildungen auch aus früheren Einsätzen bekannt. So lässt sich häufig eine passendere Betreuungsperson finden.
  • Rechtliche und administrative Hürden: Nehmen Familien die Leistungen einer Pflegekraft aus dem Ausland in Anspruch, gibt es einiges zu regeln. Wenn sie die Betreuungsperson im sogenannten Arbeitgebermodell privat beschäftigen, kommen Arbeitgeberpflichten auf Sie zu, die häufig mehr zeitlichen und organisatorischen Aufwand beanspruchen, als ursprünglich angenommen. Umso mehr kann Sie hier eine auf Pflegekräftevermittlung spezialisierte polnische oder deutsche Agentur entlasten. Hier können Sie nachlesen, woran Sie einen seriösen Anbieter erkennen.

24-Stunden-Betreuung: Suche nach geeigneten polnischen Pflegekräften

Möchten Sie polnische Pflegekräfte für pflegebedürftige Angehörige engagieren, geht es zunächst darum, die passenden Betreuungspersonen zu finden. Je nach Beschäftigungsmodell gestaltet sich die Suche unterschiedlich: Möchten Sie die Pflegekräfte in Eigenregie privat anstellen, müssen Sie selbst recherchieren und eine Auswahl treffen. Dazu können Sie private Netzwerke, soziale Medien, Anzeigen, Online-Stellenbörsen oder Verbindungen zu polnischen Vereinen nutzen. Im Kontakt mit den potenziellen Betreuungspersonen sollten Sie neben den fachlichen Qualifikationen auch die Sprachkenntnisse überprüfen. Vereinbaren Sie, wenn möglich, einen Probearbeitstag, um sich – auch hinsichtlich der Chemie zwischen Betreuungskraft und der pflegebedürftigen Person ‒ einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, bevor Sie sich endgültig entscheiden.

Beim Arbeitgebermodell kommen dann zahlreiche Formalitäten auf Sie zu, da Sie die volle Verantwortung eines Arbeitgebers tragen. Weniger aufwendig ist die Suche mithilfe von deutschen oder polnischen Agenturen, welche die Vermittlung von Pflegekräften übernehmen. Anbieter wie Linara arbeiten mit verschiedenen Entsendeunternehmen in Osteuropa zusammen. Gemeinsam mit Ihnen ermitteln sie den genauen Pflegebedarf und schlagen Ihnen dann geeignete Betreuungspersonen vor. Aus Polen nach Deutschland entsendete Pflegekräfte entrichten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in ihrem Heimatland. Der organisatorische Aufwand beim sogenannten Entsendemodell ist demnach für beauftragende Familien geringer als beim Arbeitgebermodell. Möchten Sie polnische Pflegekräfte über eine Agentur suchen, gibt es unter anderem einen Test der Stiftung Warentest, der Anbieter miteinander vergleicht. Linara gehört dabei zu den besten Vermittlungen für ausländische Betreuungskräfte.

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ausländische Betreuungskräfte

Welche administrativen und rechtlichen Vorgänge mit der Entscheidung für polnische Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung einhergehen, ist abhängig vom jeweiligen Beschäftigungsmodell (mehr dazu weiter unten). Grundvoraussetzung für die legale Beschäftigung ist ein gültiger Arbeitsvertrag.

Entsenden polnische Agenturen die Pflegekräfte oder nehmen Sie bei der Vermittlung eine hiesige Agentur in Anspruch, sollten die Betreuungspersonen zum Beispiel über die „Blaue Versicherungskarte“ (EKVK), eine Art vorübergehende Krankenkassenkarte für einen Aufenthalt in einem anderen EU-Land, verfügen und eine sogenannte A1-Bescheinigung besitzen. Diese stellt sicher, dass die jeweilige Betreuungsperson in ihrem Herkunftsland sozialversichert ist.

Da polnische Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung mit den Pflegebedürftigen in häuslicher Gemeinschaft leben, steht ihnen eine angemessene Verpflegung und Unterbringung zu. Dazu gehören unter anderem ein eigenes Zimmer mit Bett, Schrank, Schreibtisch und Sitzgelegenheit sowie Telefon- und Internetzugang.

Außerdem sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ausländische Pflegekräfte in der Regel maximal zwölf Monate in Deutschland arbeiten dürfen. Die meisten Betreuungspersonen bleiben etwa sechs bis acht Wochen, weil sie im Heimatland Familie haben. Bei der Vermittlung über eine Agentur organisiert diese die entsprechenden Wechsel und gewährleistet so einen nahtlosen Übergang. Sind Sie Arbeitgeber, müssen Sie sich selbst darum kümmern. Das gilt übrigens auch bei Ausfällen.

Polnische Pflegekräfte: Wie hoch sind die Kosten?

Generell lässt sich aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus im Nachbarland festhalten, dass polnische Pflegekräfte weniger kosten als deutsche. Mit welchem finanziellen Aufwand Sie bei einer 24-Stunden-Betreuung konkret rechnen müssen, hängt nicht nur vom gewählten Beschäftigungsmodell ab, sondern auch von Faktoren wie der Qualifikation und den Deutschkenntnissen der jeweiligen Pflegekraft sowie dem individuellen Pflege- und Betreuungsaufwand. Insbesondere beim Arbeitgebermodell sollten Sie beachten, dass der gesetzliche deutsche Mindestlohn auch für Pflegekräfte aus Polen gilt. Dafür lässt sich die Lohnsteuer unter bestimmten Umständen als haushaltsnahe Dienstleistung von der Steuer absetzen.

Zu den direkten Pflegekosten kommen je nach Vertragsgestaltung auch noch der finanzielle Aufwand für Unterbringung und Verpflegung sowie eventuell An- und Abreisekosten hinzu. Entscheiden Sie sich für die Vermittlung polnischer Pflegekräfte durch eine Agentur, können Sie hier die Kosten für eine durch Linara abgewickelte 24-Stunden-Betreuung einsehen.

Die Kosten für ausländische Pflegekräfte lassen sich in der Regel ab Pflegegrad 2 auch mithilfe des Pflegegeldes finanzieren. Auch der Entlastungsbetrag bei Pflegegrad 1 oder das Verhinderungspflegegeld lassen sich zur Teilfinanzierung nutzen.

Polnische Pflegekräfte legal beschäftigen: Vertragsgestaltung und Integration

Nach Wahl Ihrer gewünschten Pflegekraft steht die Vertragsgestaltung an. Findet die Vermittlung über eine Agentur statt, stehen Ihnen diese dabei beratend zur Seite. Hier können Sie etwa arbeitsrechtliche Fragen wie „Wie viel Freizeit sollte für polnische Pflegekräfte vorgesehen sein?“ oder „Wie viele Stunden am Tag darf eine Betreuungskraft arbeiten?“ klären. Beim Arbeitgebermodell müssen Sie den Arbeitsvertrag selbst aufsetzen und weitere administrative Schritte unternehmen. Dabei müssen Sie unter anderem folgende Punkte beachten:

  • Die tägliche Arbeitszeit darf grundsätzlich nicht länger als 8 Stunden Hierzu zählen auch Bereitschaftsdienste, in denen die Pflegekraft für eventuelle Hilfeleistungen zur Verfügung stehen muss.
  • Das Anrecht auf eine Pause, die bei über 6 Stunden Arbeitszeit mindestens 30 Minuten betragen muss
  • Pro Jahr hat die Pflegekraft Anspruch auf 24 Werktage bezahlten Urlaub (§ 3 BUrlG)
  • Das Gehalt muss festgelegt sein und darf den in Deutschland geltenden Mindestlohn nicht unterschreiten
  • Die Pflegekraft muss nach deutschen Standards sozialversichert sein
  • Eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall muss gewährleistet werden

Einarbeitung und Integration im Zuhause der Pflegebedürftigen

Nach der Anreise polnischer Pflegekräfte geht es darum, diese mit ihrem neuen Arbeitsumfeld vertraut zu machen. Erklären Sie grundlegende Abläufe im Haushalt, stellen Sie die pflegebedürftige Person vor und gehen Sie auf deren Gewohnheiten und Bedürfnisse ein. Besprechen Sie die zu erledigenden Aufgaben und stellen Sie sicher, dass die jeweilige Pflegekraft weiß, wo sich benötigte Gegenstände befinden. Haben Sie zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, helfen Sie bei der Integration in den bestehenden Pflegeprozess. Dabei ist eine klare Aufgabenaufteilung wichtig. Sie können die ausländische Betreuungsperson zudem zu Freizeitaktivitäten wie einem Ausflug in die Umgebung einladen. So fördern Sie das zwischenmenschliche Miteinander und sorgen dafür, dass sich die Pflegekraft wohlfühlt und ihre Arbeit mit Freude erledigt.

Pflegeberatung: Hier erhalten Sie Unterstützung

Auch wenn die 24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte mit vielen Vorteilen verbunden ist, gibt es dennoch einige Dinge zu beachten. Sind Sie unsicher, ob die Betreuung durch eine ausländische Pflegekraft infrage kommt oder ob Sie eine polnische oder deutsche Agentur mit der Vermittlung der Pflegekräfte beauftragen möchten? Dann lassen Sie sich unverbindlich beraten. Das erfahrene Pflegeberatungsteam von Linara beantwortet gerne Ihre Fragen und steht Ihnen bei der Entscheidungsfindung zur Seite. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Termin.

Wissenswertes zum kulturellen Hintergrund polnischer Betreuungspersonen

Ziehen Sie es in Erwägung, eine polnische Pflegekraft für ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu engagieren? Oder haben Sie sich vielleicht bereits für eine aus Polen anreisende Pflegekraft entschieden und wollen sich nun zur Vorbereitung ein wenig über ihr Heimatland informieren?

In diesem Artikel erhalten Sie einen Einblick in die Politik und die Kultur Polens sowie in die polnische Sprache.

Die politische Struktur

Die Fläche Polens erstreckt sich über 322.575 km² und ist somit fast so groß wie Deutschland. Sie wird in 16 Wojewodschaften (die größten polnischen Verwaltungsbezirke) eingeteilt, welche, anders als die deutschen Bundesländer, nur zur regionalen Verwaltung dienen und nicht autonom entscheiden können. Sie werden vornehmlich von der Hauptstadt Warschau aus gelenkt, wobei als Vertreter der Zentralregierung Wojewoden eingesetzt sind. Anders als das föderale Deutschland ist Polen also ein zentralistisch organisierter Staat.

Staatsoberhaupt Polens ist der Staatspräsident. Er hat mehr Befugnisse als der deutsche Bundespräsident, aber wesentlich weniger Einfluss als beispielsweise der französische Staatspräsident. An der Spitze der Regierung steht der Ministerpräsident. Das polnische Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Sejm und dem Senat.

Geografie und Natur

Tatra Gebirge

Im Norden grenzt Polen an die Ostsee. Die lange Küste mit zahlreichen Stränden reicht von Usedom und Stettin im Westen bis zum Frischen Haff bei Danzig (Gdańsk) im Nordosten. Das bekannteste Seebad Polens heißt Zoppot (Sopot).

Das politische Zentrum Warschau (Warszawa) liegt im Westen des Landes, wo das berühmte Königliche Schloss Warschau besichtigt werden kann.

Im Süden und Südwesten begrenzen die Gebirgslandschaften der Tatra - als Teil der Karpaten - und die Sudeten die Fläche Polens. In der Tatra liegt Zakopane, der bedeutendste polnische Wintersportort. Auch in der Region liegt die wunderschöne Stadt Krakau (Kraków), die besonders für den mittelalterlichen Stadtkern und ihr jüdisches Viertel bekannt ist.

Polens längste Flüsse sind Weichsel (Wisła), Oder (Odra), Warthe (Warta) und Bug. Im Nordosten des Landes liegt in der Wojewodschaft Masuren die gleichnamige ausgedehnte masurische Seenplatte, die auch als "Land der Tausend Seen" bezeichnet wird. Die etwa 4000 Seen sind durch zahlreiche Kanäle und Flüsse miteinander verbunden und laden zum Segeln oder Paddeln ein.

An der Grenze zwischen Polen und Weißrussland liegt der Nationalpark von Białowieża, der eines der letzten zusammenhängenden und ursprünglichen Waldgebiete Europas umfasst.

Bevölkerung

In Polen leben ca. 36,82 Millionen Menschen (Stand: 2022). Kleine nationale Minderheiten sind Deutsche, Weißrussen und Ukrainer. Weitere Gruppen mit einer Sonderstellung sind unter anderem die Schlesier und die Kaschuben. Unter den Migranten stellen Vietnamesen die größte Anzahl dar.

Zuletzt sind nach dem EU-Beitritt Polens im Jahr 2004 zahlreiche und vielfach junge, gut ausgebildete Polen auf der Suche nach Arbeit in andere EU-Staaten ausgewandert. Hauptziele waren Großbritannien, Irland und Deutschland. Es gibt auch Polen, die für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland kommen und z.B. ältere Senioren pflegen. Die polnischen Betreuungskräfte kümmern sich dabei liebevoll um die Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung.

Beispiele für berühmte, aus Polen stammende Personen sind der Komponist Fryderyk Chopin (1810-1849), die zweifache Nobelpreisträgerin in Physik und Chemie Marie Curie (1867-1934) und der Maler Jan Matejko (1838-1893).

Wichtige Feiertage

Namenstag (Imieniny)

Die Bedeutung vom Namenstag kann als eine Besonderheit der polnischen Kultur angesehen werden. Er wird für gewöhnlich in einem ähnlichen Ausmaß wie ein Geburtstag gefeiert.

Nationalfeiertag (Święto Państwowe (Święto Pracy))

Der Nationalfeiertag wird in Polen für gewöhnlich auch als Tag der Arbeit bezeichnet und dient dazu, der polnischen Verfassung aus dem Jahr 1791 zu gedenken.

Heiligabend und Weihnachten (Wigilia und Boże Narodzenie)

Das polnische Weihnachtsessen an Heiligabend wird traditionell mit dem Erscheinen des ersten Sterns am Himmel serviert, der den Stern von Bethlehem symbolisiert. Die Tafel sollte mit einer geraden Anzahl von Gästen gedeckt sein, wobei ein leerer Platz für einen unerwarteten Gast zur Verfügung stehen sollte. Das Essen beginnt üblicherweise mit dem Teilen von Oblaten. Die Gäste brechen untereinander jeweils ein Stück von der Oblate der anderen Gäste ab. Dabei spricht man sich gegenseitig Wünsche für das neue Jahr aus. Klassischer Bestandteil eines der meist zwölf an Heiligabend servierten und stets fleischlosen Gerichte ist Karpfen. Genauso wie in Deutschland gehören auch zu einer polnischen Weihnachtsfeier ein Weihnachtsbaum und Weihnachtsliede.

Ostern (Wielkanoc)

Wie in anderen christlichen Ländern auch ist Ostern in Polen der wichtigste Feiertag und Bestandteil der polnischen Kultur. Zu den Vorbereitungen für das Osterfest gehört eine Art großes Reinemachen. Am Ostersamstag wird ein Korb mit Speisen in die Kirche gebracht, um ihn vor dem Verzehr am Ostersonntag segnen zu lassen. In diesen Speisekorb gehören unter anderem bunt bemalte Eier (pisanki), aber auch Brot, Kuchen und Fleisch.

Andreastag (Andrzejki)

Ein anderer bedeutender polnischer Feiertag ist der Andreastag am 30. November. An diesem Tag ist es in Polen üblich, dass unverheiratete Frauen und Mädchen sich treffen und mit verschiedenen Spielen und Bräuchen versuchen, ihre Zukunft vorherzusagen. Wachsgießen ist dabei eines der populärsten Spiele. Bei anderen Vorhersagen werden Aussagen über den Namen des potentiellen zukünftigen Ehemanns getroffen, über den Zeitpunkt der nächsten Hochzeit oder darüber, ob das nächste Jahr Liebe, Heirat oder Reichtum bringt.

Kulinarik

Ein typisches, traditionelles Gericht der polnischen Küche ist bigos, ein Eintopfgericht, das hauptsächlich aus Sauerkraut und Kohl sowie aus verschiedenen Sorten Fleisch und Wurst besteht. Hinzugefügt werden außerdem Trockenpilze, Trockenpflaumen, Zwiebeln, Gewürze und Rotwein oder auch Pflaumenmus.

Pierogi sind Teigtaschen, die unterschiedliche Arten von herzhaften oder süßen Füllungen enthalten. Weit verbreitet als herzhafte Variante sind pierogi mit Kartoffeln und weißem

Käse, pierogi mit Kraut und Pilzen oder pierogi mit Hackfleisch. In der süßen Variante besteht die Füllung dieses polnischen Gerichts aus verschiedenen Früchten und Quark.

Suppen sind beliebte polnische Gerichte. Häufig serviert werden beispielsweise klare Rote-Bete-Suppe (barszcz czerwony), gewöhnlich mit kleinen Kroketten als Beilage, außerdem saure Mehlsuppe (żurek), Brühe (rosół), Tomatensuppe (zupa pomidorowa) oder Gurkensuppe (zupa ogórkowa). Auch Kohlrouladen (gołąbki), Schweinekotlett (kotlet schabowy), Frikadellen/Buletten (kotlet mielony) oder Grütze (kasza) gehören zu den populären Gerichten in Polen, ebenso wie andere Gerichte mit Kartoffeln, Sauerkraut oder Pilzen.

Bekannte Kuchen sind Napfkuchen (babka), Mohnkuchen (makowiec), Käsekuchen (sernik), Lebkuchen bzw. Pfefferkuchen (pierniki) und Berliner bzw. Pfannkuchen (pączki).

Schwarzer Tee, meist mit Zucker und einer Zitronenschreibe, gehört zu den am häufigsten konsumierten Getränken in Polen. Auch Buttermilch (maślanka) oder Kefir sind beliebt. Bier ist ebenfalls ein populäres Getränk. Es gibt viele einheimische Brauereien und Biermarken. Ähnlich wie Berliner Weiße wird Bier in Polen mitunter mit rotem Sirup versetzt serviert.

Kleines Deutsch-Polnisches-Wörterbuch

Hallo!

Guten Tag! und Guten Morgen!

Tschüss!

Auf Wiedersehen!

Gute Nacht!

Ich heiße...

Wie geht es Ihnen? (zu einer Frau)

Wie geht es Ihnen? (zu einem Mann)

Wie geht es dir?

Danke (sehr)!

Bitte!

Nichts zu danken/Gern geschehen.

Entschuldigung!

[Das] macht nichts.

Guten Appetit!

Lecker!

Zum Wohl!

Ich spreche kein Polnisch.

Cześć!

Dzień dobry!

Cześć!

Do widzenia!

Dobranoc!

Nazywam się... oder Mam na imię...

Jak się pani ma?

Jak się pan ma?

Jak się masz?

Dziękuję (bardzo)!

Proszę!

Nie ma za co.

Przepraszam!

[Nic] nie szkodzi.

Smacznego!

Smaczny! oder Pyszny!

Na zdrowie!

Nie mówię po polsku.

Umgangsformen

In Polen ist es üblich, die Anrede mit dem Nachnamen zu vermeiden. Anders als in Deutschland und ähnlich wie in Österreich spricht man sich auf geschäftlicher Ebene meist mit "Herr/Frau" und einem Titel an, der in etwa die jeweilige berufliche Position des Gesprächspartners ausdrückt. Beim nächsten Treffen oder unter Kollegen ist das Siezen dann in Verbindung mit dem Vornamen - also beispielsweise "Frau Dorota" die gewöhnliche Anrede.

Generell wird in Polen eine Kommunikation auf eher indirekte Art bevorzugt. Während es in Deutschland allgemein üblich ist, Probleme, Terminschwierigkeiten, Kritik oder Absagen direkt zu formulieren, ohne dass dieses Vorgehen als befremdlich oder unhöflich wahrgenommen wird, vermeidet man in Polen meist eine solche direkte Kommunikation. Gewöhnlich werden Konflikte vermieden und eher ausweichende oder auch vage Aussagen verwendet. Persönlicher Kontakt und Austausch bzw. ein persönliches Kennenlernen besitzen einen sehr hohen Stellenwert in Polen.

 

Benötigen Sie Hilfe bei der Betreuung Ihres Angehörigen?

Unsere Pflegeberater finden gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung. Kontaktieren Sie uns jetzt und informieren Sie sich über die 24-Stunden-Pflege zuhause.