24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte: Alles, was Sie wissen müssen

Wenn Senioren trotz steigender Unterstützungsbedürftigkeit in ihrem eigenen Zuhause wohnen bleiben möchten, kann eine 24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte die optimale Lösung bieten. Sie stellen eine gleichwertige, günstigere und vor allem flexible Alternative zu Betreuungskräften aus Deutschland dar.

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Polen: Ein kurzer Einblick

Polen besticht durch seine reiche Kultur, beeindruckende Natur und köstliche Küche. Historische Städte wie Krakau und Warschau zeigen die lange Geschichte des Landes mit ihren UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die vielfältige Landschaft reicht von den Tatra-Bergen bis zu den Masurischen Seen, ideal für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Ski fahren und Segeln. Kulinarisch überzeugt Polen mit Gerichten wie Pierogi, Bigos und Żurek, die einen herzhaften Genuss bieten.

Deutschland ist Polens wichtigster Handelspartner. Die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit ist für beide Länder sehr profitabel. So fahren beispielsweise viele polnische Bürger und Bürgerinnen zum Arbeiten über die Grenze nach Deutschland. Dies ist aufgrund der EU-Mitgliedschaft Polens seit 2004 unkompliziert und wirkt dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegen.

Linara und polnische Pflegekräfte

Die Einsätze der polnischen Betreuungskräfte in Deutschland werden von Linaras Standorten in Berlin und Bonn koordiniert. Das gängigste Herkunftsland für 24-Stunden-Betreuungskräfte ist Polen, weswegen „polnische Pflegekräfte“ auch häufig als Oberbegriff für alle aus dem Ausland stammende Betreuungskräfte verwendet wird. Aufgrund Polens kultureller und geografischer Nähe zu Deutschland haben sich viele Unternehmen auf die Vermittlung aus Polen stammender Pflegekräfte spezialisiert. Besonders beliebt sind Pflegekräfte aus Polen wegen häufig bereits vorhandener Deutsch-Sprachkenntnisse und Pflegeerfahrungen aus dem privaten Umfeld sowie der kurzen Anreise nach Deutschland. Auch waren viele polnische Bürger und Bürgerinnen schon mehrfach in Deutschland, um beispielsweise ausgewanderte Verwandte zu besuchen, sodass sie das Leben im Nachbarland schon mehr oder weniger kennen.

Trotz der großen Konkurrenz auf dem polnischen Markt ist die Partnerschaft von Linara und Polen zu einer erfolgreichen und sich konstant positiv entwickelnden Zusammenarbeit herangewachsen, die das Ziel hat, hochwertige und individuelle Pflege zu ermöglichen, während gleichzeitig das Wohl unserer Pflegekräfte durch faire Arbeitsbedingungen und ganzheitliche Unterstützung geschützt wird.

Zum Hintergrund polnischer Pflegekräfte

Das an Deutschland grenzende Polen ist aufgrund der geografischen und auch kulturellen Nähe ein sehr geeignetes Land, um 24-Stunden-Betreuungskräfte nach Deutschland zu entsenden. Aufgrund der deutlich höheren Löhne in Deutschland im Vergleich zu polnischen Verhältnissen ist ein Arbeitsaufenthalt in einem wirtschaftlich starken Land wie Deutschland sehr attraktiv. Daher wird auch das Schulfach Deutsch als Fremdsprache in vielen polnischen Schulen angeboten, wodurch viele Polen Grundkenntnisse der deutschen Sprache besitzen.

Die durchschnittliche Rente in Polen liegt bei etwa 700 Euro1 monatlich. Deshalb bietet eine Pflegetätigkeit in Deutschland eine wertvolle Möglichkeit, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Sie verdienen nicht nur mehr, sondern können auch ihre Fähigkeiten in einem internationalen Umfeld ausbauen und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Zudem ist es in Polen üblich, dass Kinder ihre Eltern im Alter pflegen. Traditionell spielt die Familie eine zentrale Rolle in der Betreuung älterer Angehöriger. Oft leben ältere Menschen bei ihren Kindern oder in deren Nähe, damit die Familie bei Bedarf Pflege und Unterstützung leisten kann. Dies hat kulturelle und finanzielle Gründe: In Polen gibt es weniger staatliche Pflegeheime als in vielen westeuropäischen Ländern, und professionelle Pflegedienste sind oft kostspielig. Daher übernehmen Familienangehörige häufig die Pflege und bringen so meist schon Fachwissen aus eigener Erfahrung mit.

Polnische Pflegekräfte: Welche Vorteile und Herausforderungen gibt es?

Die 24-Stunden-Pflege durch polnische Pflegekräfte bietet viele Vorteile und hat sich als zuverlässige Option für die Betreuung älterer Menschen im eigenen Zuhause etabliert. Zu den Hauptvorteilen gehört die individuelle Betreuung rund um die Uhr, die es Pflegebedürftigen ermöglicht, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Das fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern trägt auch zur Erhaltung der Lebensqualität bei. Eine polnische Pflegekraft unterstützt zudem bei alltäglichen Aufgaben wie der Haushaltsführung, Mobilität und der Versorgung von Haustieren, was pflegende Angehörige entlastet. Diese Form der Betreuung ist kostengünstiger als die meisten Alternativen in Deutschland.

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch Herausforderungen, die bedacht werden sollten. Sprachbarrieren können anfangs ein Problem darstellen, da nicht alle polnischen Pflegekräfte fließend Deutsch sprechen. In der Regel verbessert sich die Kommunikation mit der Zeit und Dolmetscher-Apps können helfen, Verständigungsschwierigkeiten zu überbrücken. Ein weiterer Punkt ist die eingeschränkte Privatsphäre, da die Pflegekraft oft im selben Haushalt lebt. Vorab sollte geklärt werden, ob dies für die pflegebedürftige Person in Ordnung ist.

Auch die Qualifikation der Pflegekräfte ist ein wichtiger Aspekt. Nicht jede Pflegekraft ist medizinisch geschult, sodass medizinische Behandlungsaufgaben von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden müssen. Hier können die Pflegekasse und Pflegegeld unterstützen, um zusätzliche Kosten gering zu halten. Außerdem gibt es rechtliche und administrative Hürden, vor allem, wenn die Pflegekraft direkt angestellt wird. In diesem Fall kommen Pflichten wie die Anmeldung und Abführung von Sozialabgaben auf die Arbeitgeber zu. Die Zusammenarbeit mit einer Agentur, die sich auf die Vermittlung polnischer Pflegekräfte spezialisiert hat, kann hier erhebliche Erleichterung bieten, da diese die Formalitäten und die Suche nach qualifiziertem Personal übernehmen.

Einarbeitung und Integration im Zuhause der Pflegebedürftigen

Nach der Anreise polnischer Pflegekräfte sollten Sie ihnen ihr neues Arbeitsumfeld vorstellen, grundlegende Abläufe erklären und die pflegebedürftige Person sowie deren Gewohnheiten und Bedürfnisse vorstellen. Besprechen Sie die zu erledigenden Aufgaben und zeigen Sie, wo benötigte Gegenstände aufbewahrt werden. Wenn zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst beauftragt ist, integrieren Sie ihn klar in den Pflegeprozess. Eine Einladung zu Freizeitaktivitäten kann helfen, die Pflegekraft besser kennenzulernen und die Integration zu erleichtern.

Aufgaben und Leistungen von polnischen Pflegekräften

Neben der Grundpflege übernehmen Betreuungspersonen aus Polen in der Regel Aufgaben im Haushalt sowie in der Alltags- und Freizeitgestaltung. Hier ein Überblick über typische Leistungen:

  • Hilfe bei der Körperpflege, beim Ankleiden und bei der Nahrungsaufnahme
  • Unterstützung beim Aufstehen, Setzen und Umlegen
  • Tätigkeiten im Haushalt wie Kochen, Putzen, Waschen und Einkaufen
  • Begleitung bei Arztterminen, Behörden- oder Kirchgängen (evtl. auch Transportfahrten)
  • Organisation und Begleitung von Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder Veranstaltungsbesuche

Wichtig zu wissen: Auch wenn meist von polnischen „Pflegekräften“ die Rede ist, sind nicht alle dazu qualifiziert, medizinische Behandlungspflege zu leisten. Auch schwere körperliche Aufgaben wie Garten- oder Schneeräumarbeiten gehören nicht zum Leistungsspektrum. Überdies bedeutet das Angebot der 24-Stunden-Betreuung nicht, dass die Pflegekräfte rund um die Uhr arbeiten. Auch sie haben einen rechtlichen Anspruch auf Pausen, Ruhezeiten und Freizeit.

Vermittlung polnischer Pflegekräfte: Vorteile und Herausforderungen

Gerade in der 24-Stunden-Pflege hat sich die Beschäftigung polnischer oder anderer osteuropäischer Pflegekräfte bewährt. Die geringeren Kosten sind dabei ein wesentlicher Vorteil, aber nicht das einzige Argument, das für eine Betreuung durch eine Pflegekraft aus Polen spricht. Bevor Sie mehr über die speziellen Vorzüge von polnischen Pflegekräften erfahren, möchten wir zunächst kurz auf die allgemeinen Vorteile einer 24-Stunden-Betreuung eingehen:

  • individuelle Rund-um-die-Uhr-Betreuung im eigenen Zuhause
  • schnelle Hilfe bei Notfällen
  • Förderung und Erhaltung der Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen
  • körperliche und psychische Entlastung von pflegenden Angehörigen
  • Unterstützung im Haushalt, bei der Mobilität oder der Versorgung von Haustieren
  • Unterhaltung im Alltag durch gemeinsame Aktivitäten
  • häufige Kostenersparnis gegenüber stationärer Pflege

24-Stunden-Betreuung: Suche nach geeigneten polnischen Pflegekräften

Wenn Sie polnische Pflegekräfte für Angehörige engagieren möchten, müssen Sie zunächst die richtige Betreuungsperson finden. Stellen Sie die Pflegekraft privat an, liegt die Suche bei Ihnen – über soziale Netzwerke, Stellenbörsen oder Kontakte zu polnischen Vereinen. Achten Sie dabei auf Qualifikationen und Sprachkenntnisse und versuchen Sie, einen Probearbeitstag zu vereinbaren. Außerdem muss Ihnen bewusst sein, dass Sie beim Arbeitgebermodell für alle Formalitäten verantwortlich sind, was mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, als vielleicht anfangs angenommen wird..

Weniger aufwendig ist die Vermittlung durch Agenturen, die Pflegekräfte über Entsendeunternehmen aus Osteuropa vorschlagen. Beim Entsendemodell ist der bürokratische Aufwand für die Familie geringer, da Steuern und Abgaben in Polen gezahlt werden. Möchten Sie polnische Pflegekräfte über eine Agentur suchen, gibt es unter anderem einen Test der Stiftung Warentest, der Anbieter miteinander vergleicht. Linara gehört dabei zu den besten Vermittlungen für ausländische Betreuungskräfte.

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für polnische Betreuungskräfte

Welche administrativen und rechtlichen Vorgänge mit der Entscheidung für polnische Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung einhergehen, ist abhängig vom jeweiligen Beschäftigungsmodell (mehr dazu weiter unten). Grundvoraussetzung für die legale Beschäftigung ist ein gültiger Arbeitsvertrag.

Entsenden polnische Agenturen die Pflegekräfte oder nehmen Sie bei der Vermittlung eine hiesige Agentur in Anspruch, sollten die Betreuungspersonen zum Beispiel über die „Blaue Versicherungskarte“ (EKVK), eine Art vorübergehende Krankenkassenkarte für einen Aufenthalt in einem anderen EU-Land, verfügen und eine sogenannte A1-Bescheinigung besitzen. Diese stellt sicher, dass die jeweilige Betreuungsperson in ihrem Herkunftsland sozialversichert ist.

Da polnische Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung mit den Pflegebedürftigen in häuslicher Gemeinschaft leben, steht ihnen eine angemessene Verpflegung und Unterbringung zu. Dazu gehören unter anderem ein eigenes Zimmer mit Bett, Schrank, Schreibtisch und Sitzgelegenheit sowie Telefon- und Internetzugang.

Außerdem sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ausländische Pflegekräfte in der Regel 4 bis 6 Monate im Jahr in Deutschland arbeiten dürfen. Die meisten Betreuungspersonen bleiben etwa sechs bis acht Wochen, weil sie im Heimatland Familie haben. Bei der Vermittlung über eine Agentur organisiert diese die entsprechenden Wechsel und gewährleistet so einen nahtlosen Übergang. Sind Sie Arbeitgeber, müssen Sie sich selbst darum kümmern. Das gilt übrigens auch bei Ausfällen.

Polnische Pflegekräfte: Wie hoch sind die Kosten?

Die exakten Kosten für die 24-Stunden-Betreuung hängen von Faktoren wie der Qualifikation und den Deutschkenntnissen der jeweiligen Pflegekraft sowie dem individuellen Pflege- und Betreuungsaufwand ab. Insbesondere beim Arbeitgebermodell sollten Sie beachten, dass der gesetzliche deutsche Mindestlohn auch für Pflegekräfte aus Polen gilt. Generell lässt sich aber aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus im Nachbarland festhalten, dass polnische Pflegekräfte deutlich weniger kosten als deutsche. So verdient beispielsweise ein Lehrer in Polen bei Berufseinstieg umgerechnet ca. 825 Euro², in Deutschland ist es fast fünfmal so viel.

Zu den direkten Pflegekosten kommen je nach Vertragsgestaltung auch noch der finanzielle Aufwand für Unterbringung und Verpflegung sowie eventuell An- und Abreisekosten hinzu. Entscheiden Sie sich für die Vermittlung polnischer Pflegekräfte durch eine Agentur, können Sie hier die Kosten für eine durch Linara abgewickelte 24-Stunden-Betreuung einsehen.

Pflegeberatung: Hier erhalten Sie Unterstützung

Auch wenn die 24-Stunden-Betreuung durch polnische Pflegekräfte mit vielen Vorteilen verbunden ist, gibt es dennoch einige Dinge zu beachten. Sind Sie unsicher, ob die Betreuung durch eine ausländische Pflegekraft infrage kommt oder ob Sie eine polnische oder deutsche Agentur mit der Vermittlung der Pflegekräfte beauftragen möchten? Dann lassen Sie sich unverbindlich beraten. Das erfahrene Pflegeberatungsteam von Linara beantwortet gerne Ihre Fragen und steht Ihnen bei der Entscheidungsfindung zur Seite. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Termin.

Wissenswertes zum kulturellen Hintergrund polnischer Betreuungspersonen

Ziehen Sie es in Erwägung, eine polnische Pflegekraft für ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu engagieren? Oder haben Sie sich vielleicht bereits für eine aus Polen anreisende Pflegekraft entschieden und wollen sich nun zur Vorbereitung ein wenig über ihr Heimatland informieren?

In diesem Artikel erhalten Sie einen Einblick in die Politik und die Kultur Polens sowie in die polnische Sprache.

Die politische Struktur

Die Fläche Polens erstreckt sich über 322.575 km² und ist somit fast so groß wie Deutschland. Sie wird in 16 Wojewodschaften (die größten polnischen Verwaltungsbezirke) eingeteilt, welche, anders als die deutschen Bundesländer, nur zur regionalen Verwaltung dienen und nicht autonom entscheiden können. Sie werden vornehmlich von der Hauptstadt Warschau aus gelenkt, wobei als Vertreter der Zentralregierung Wojewoden eingesetzt sind. Anders als das föderale Deutschland ist Polen also ein zentralistisch organisierter Staat.

Staatsoberhaupt Polens ist der Staatspräsident. Er hat mehr Befugnisse als der deutsche Bundespräsident, aber wesentlich weniger Einfluss als beispielsweise der französische Staatspräsident. An der Spitze der Regierung steht der Ministerpräsident. Das polnische Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Sejm und dem Senat.

Geografie und Natur

Tatra Gebirge

Im Norden grenzt Polen an die Ostsee. Die lange Küste mit zahlreichen Stränden reicht von Usedom und Stettin im Westen bis zum Frischen Haff bei Danzig (Gdańsk) im Nordosten. Das bekannteste Seebad Polens heißt Zoppot (Sopot).

Das politische Zentrum Warschau (Warszawa) liegt im Westen des Landes, wo das berühmte Königliche Schloss Warschau besichtigt werden kann.

Im Süden und Südwesten begrenzen die Gebirgslandschaften der Tatra - als Teil der Karpaten - und die Sudeten die Fläche Polens. In der Tatra liegt Zakopane, der bedeutendste polnische Wintersportort. Auch in der Region liegt die wunderschöne Stadt Krakau (Kraków), die besonders für den mittelalterlichen Stadtkern und ihr jüdisches Viertel bekannt ist.

Polens längste Flüsse sind Weichsel (Wisła), Oder (Odra), Warthe (Warta) und Bug. Im Nordosten des Landes liegt in der Wojewodschaft Masuren die gleichnamige ausgedehnte masurische Seenplatte, die auch als "Land der Tausend Seen" bezeichnet wird. Die etwa 4000 Seen sind durch zahlreiche Kanäle und Flüsse miteinander verbunden und laden zum Segeln oder Paddeln ein.

An der Grenze zwischen Polen und Weißrussland liegt der Nationalpark von Białowieża, der eines der letzten zusammenhängenden und ursprünglichen Waldgebiete Europas umfasst.

Bevölkerung

In Polen leben ca. 36,82 Millionen Menschen (Stand: 2022). Kleine nationale Minderheiten sind Deutsche, Weißrussen und Ukrainer. Weitere Gruppen mit einer Sonderstellung sind unter anderem die Schlesier und die Kaschuben. Unter den Migranten stellen Vietnamesen die größte Anzahl dar.

Zuletzt sind nach dem EU-Beitritt Polens im Jahr 2004 zahlreiche und vielfach junge, gut ausgebildete Polen auf der Suche nach Arbeit in andere EU-Staaten ausgewandert. Hauptziele waren Großbritannien, Irland und Deutschland. Es gibt auch Polen, die für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland kommen und z.B. ältere Senioren pflegen. Die polnischen Betreuungskräfte kümmern sich dabei liebevoll um die Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung.

Beispiele für berühmte, aus Polen stammende Personen sind der Komponist Fryderyk Chopin (1810-1849), die zweifache Nobelpreisträgerin in Physik und Chemie Marie Curie (1867-1934) und der Maler Jan Matejko (1838-1893).

Wichtige Feiertage

Namenstag (Imieniny)

Die Bedeutung vom Namenstag kann als eine Besonderheit der polnischen Kultur angesehen werden. Er wird für gewöhnlich in einem ähnlichen Ausmaß wie ein Geburtstag gefeiert.

Nationalfeiertag (Święto Państwowe (Święto Pracy))

Der Nationalfeiertag wird in Polen für gewöhnlich auch als Tag der Arbeit bezeichnet und dient dazu, der polnischen Verfassung aus dem Jahr 1791 zu gedenken.

Heiligabend und Weihnachten (Wigilia und Boże Narodzenie)

Das polnische Weihnachtsessen an Heiligabend wird traditionell mit dem Erscheinen des ersten Sterns am Himmel serviert, der den Stern von Bethlehem symbolisiert. Die Tafel sollte mit einer geraden Anzahl von Gästen gedeckt sein, wobei ein leerer Platz für einen unerwarteten Gast zur Verfügung stehen sollte. Das Essen beginnt üblicherweise mit dem Teilen von Oblaten. Die Gäste brechen untereinander jeweils ein Stück von der Oblate der anderen Gäste ab. Dabei spricht man sich gegenseitig Wünsche für das neue Jahr aus. Klassischer Bestandteil eines der meist zwölf an Heiligabend servierten und stets fleischlosen Gerichte ist Karpfen. Genauso wie in Deutschland gehören auch zu einer polnischen Weihnachtsfeier ein Weihnachtsbaum und Weihnachtsliede.

Ostern (Wielkanoc)

Wie in anderen christlichen Ländern auch ist Ostern in Polen der wichtigste Feiertag und Bestandteil der polnischen Kultur. Zu den Vorbereitungen für das Osterfest gehört eine Art großes Reinemachen. Am Ostersamstag wird ein Korb mit Speisen in die Kirche gebracht, um ihn vor dem Verzehr am Ostersonntag segnen zu lassen. In diesen Speisekorb gehören unter anderem bunt bemalte Eier (pisanki), aber auch Brot, Kuchen und Fleisch.

Andreastag (Andrzejki)

Ein anderer bedeutender polnischer Feiertag ist der Andreastag am 30. November. An diesem Tag ist es in Polen üblich, dass unverheiratete Frauen und Mädchen sich treffen und mit verschiedenen Spielen und Bräuchen versuchen, ihre Zukunft vorherzusagen. Wachsgießen ist dabei eines der populärsten Spiele. Bei anderen Vorhersagen werden Aussagen über den Namen des potentiellen zukünftigen Ehemanns getroffen, über den Zeitpunkt der nächsten Hochzeit oder darüber, ob das nächste Jahr Liebe, Heirat oder Reichtum bringt.

Kulinarik

Ein typisches, traditionelles Gericht der polnischen Küche ist bigos, ein Eintopfgericht, das hauptsächlich aus Sauerkraut und Kohl sowie aus verschiedenen Sorten Fleisch und Wurst besteht. Hinzugefügt werden außerdem Trockenpilze, Trockenpflaumen, Zwiebeln, Gewürze und Rotwein oder auch Pflaumenmus.

Pierogi sind Teigtaschen, die unterschiedliche Arten von herzhaften oder süßen Füllungen enthalten. Weit verbreitet als herzhafte Variante sind pierogi mit Kartoffeln und weißem

Käse, pierogi mit Kraut und Pilzen oder pierogi mit Hackfleisch. In der süßen Variante besteht die Füllung dieses polnischen Gerichts aus verschiedenen Früchten und Quark.

Suppen sind beliebte polnische Gerichte. Häufig serviert werden beispielsweise klare Rote-Bete-Suppe (barszcz czerwony), gewöhnlich mit kleinen Kroketten als Beilage, außerdem saure Mehlsuppe (żurek), Brühe (rosół), Tomatensuppe (zupa pomidorowa) oder Gurkensuppe (zupa ogórkowa). Auch Kohlrouladen (gołąbki), Schweinekotlett (kotlet schabowy), Frikadellen/Buletten (kotlet mielony) oder Grütze (kasza) gehören zu den populären Gerichten in Polen, ebenso wie andere Gerichte mit Kartoffeln, Sauerkraut oder Pilzen.

Bekannte Kuchen sind Napfkuchen (babka), Mohnkuchen (makowiec), Käsekuchen (sernik), Lebkuchen bzw. Pfefferkuchen (pierniki) und Berliner bzw. Pfannkuchen (pączki).

Schwarzer Tee, meist mit Zucker und einer Zitronenschreibe, gehört zu den am häufigsten konsumierten Getränken in Polen. Auch Buttermilch (maślanka) oder Kefir sind beliebt. Bier ist ebenfalls ein populäres Getränk. Es gibt viele einheimische Brauereien und Biermarken. Ähnlich wie Berliner Weiße wird Bier in Polen mitunter mit rotem Sirup versetzt serviert.

Kleines Deutsch-Polnisches-Wörterbuch

Hallo!

Guten Tag! und Guten Morgen!

Tschüss!

Auf Wiedersehen!

Gute Nacht!

Ich heiße...

Wie geht es Ihnen? (zu einer Frau)

Wie geht es Ihnen? (zu einem Mann)

Wie geht es dir?

Danke (sehr)!

Bitte!

Nichts zu danken/Gern geschehen.

Entschuldigung!

[Das] macht nichts.

Guten Appetit!

Lecker!

Zum Wohl!

Ich spreche kein Polnisch.

Cześć!

Dzień dobry!

Cześć!

Do widzenia!

Dobranoc!

Nazywam się... oder Mam na imię...

Jak się pani ma?

Jak się pan ma?

Jak się masz?

Dziękuję (bardzo)!

Proszę!

Nie ma za co.

Przepraszam!

[Nic] nie szkodzi.

Smacznego!

Smaczny! oder Pyszny!

Na zdrowie!

Nie mówię po polsku.

Umgangsformen

In Polen ist es üblich, die Anrede mit dem Nachnamen zu vermeiden. Anders als in Deutschland und ähnlich wie in Österreich spricht man sich auf geschäftlicher Ebene meist mit "Herr/Frau" und einem Titel an, der in etwa die jeweilige berufliche Position des Gesprächspartners ausdrückt. Beim nächsten Treffen oder unter Kollegen ist das Siezen dann in Verbindung mit dem Vornamen - also beispielsweise "Frau Dorota" die gewöhnliche Anrede.

Generell wird in Polen eine Kommunikation auf eher indirekte Art bevorzugt. Während es in Deutschland allgemein üblich ist, Probleme, Terminschwierigkeiten, Kritik oder Absagen direkt zu formulieren, ohne dass dieses Vorgehen als befremdlich oder unhöflich wahrgenommen wird, vermeidet man in Polen meist eine solche direkte Kommunikation. Gewöhnlich werden Konflikte vermieden und eher ausweichende oder auch vage Aussagen verwendet. Persönlicher Kontakt und Austausch bzw. ein persönliches Kennenlernen besitzen einen sehr hohen Stellenwert in Polen.

 

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Quelle:

  1. Polen Journal. (o. D.). Keinen Tag länger: Die Polen übergehen in die Altersrente pünktlich wie ein Uhrwerk. Abgerufen am 12. September 2024, von https://polenjournal.de/aktuelles-aus-polen/wirtschaft/keinen-tag-laenger-die-polen-uebergehen-in-die-altersrente-puenktlich-wie-ein-uhrwerk/?utm_content=cmp-true

  2. Süddeutsche Zeitung. (2023, 10. September). Polen: Schulen und Lehrerprotest. Abgerufen am 12. September 2024, von https://www.sueddeutsche.de/politik/polen-schulen-lehrerprotest-1.6194055

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