Beitrag zum Interview von Professor Dr. Arne Petermann in der Teckbote-Kirchheimer Zeitung
Aktuell befindet sich die Situation rund um die häusliche Betreuung und Pflege in einer stockenden Lage. Das Problem ist deutlich, der Lösungsansatz klar und dennoch werden die erforderlichen Schritte nicht gegangen. So lässt sich die Analyse der derzeitigen Situation von Prof. Dr. Arne Petermann, dem Gründer von Linara und Professor an der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland kurz zusammenfassen. In dem Interview „Der Missstand wird akzeptiert“ vom 27.08.21, aus der Teckbote-Kirchheimer Zeitung, erklärt er, wo der Fehler in der Politik liegt und welchen Aufgaben sich die Bundesregierung in Zukunft stellen sollte.
Zunächst einmal sollte festgehalten werden, dass die sog. 24 Stunden Pflege von Osteuropäischen Betreuungskräften zu 90% illegal stattfinde. Das liegt daran, dass „keine auszureichenden Finanzierungsmöglichkeiten“ geschaffen wurden, so Professor Dr. Petermann, welche durch die Pflegegesetzgebung beschlossen sind.
Obwohl die meisten Menschen sich über den Wunsch- zu Hause alt zu werden- einig sind, werden dennoch keine aktiven Maßnahmen durchgeführt um dem gemeinsamen Ziel ein Stück näher zu kommen. Dadurch bleibt die Sozialversicherung auf der Strecke liegen und die Situation dieselbe. Gleichwohl jeder Pflegepolitiker um den Schwarzmarkt und den unhaltbaren Zustand wisse.
Aus dem Grund fordert Professor Dr. Arne Petermann im Interview, dass sich die Politik ein Beispiel an der Österreichischen Gesetzgebung nehmen solle. Dort würde das Hausbetreuungsgesetzt „die häusliche Betreuung rechtssicher lös[en]“. Zudem ist Herr Petermann der Überzeugung, dass „Die Übernahme vergleichbarer Regelungen [...] 95 Prozent der aktuellen Probleme lösen“. Das wäre ein Meilenstein auf dem Weg zur legalen Anstellung von Betreuungspersonen und vor allem Ihrem Sozialversicherungsschutz.
Abschließend macht Professor Dr. Petermann außerdem deutlich, dass es im Grunde keine Alternative gibt, denn Pflege in Deutschland wäre ohne ausländische Arbeitskräfte unbezahlbar. Ohne sie müsste, der voraussichtlich ohnehin steigende Beitrag zur Pflegeversicherung zusätzlich stark erhöht werden.
Also ist der Weg zu einer Verbesserung der Pflegesituation schon sehr gut ausgeschildert, es muss nur die Politik mitgehen wollen, damit ein abgesichertes, legales und faires Arbeiten ermöglicht werden kann.