PFLEGETAGEBUCH - FESTSTELLUNG DES UNTERSTÜTZUNGSBEDARFS

Wenn sie Pflegeleistungen beantragen möchten, empfiehlt sich das Führen eines Pflegetagebuches. Darin wird der Pflegeaufwand minutengenau dokumentiert, d.h. welche Pflegeleistungen müssen zu welcher Tageszeit, wie lange und durch wen durchgeführt werden. Zusätzlich wird nach Art der Hilfe unterschieden, also ob lediglich Anleitung oder Beaufsichtigung, Unterstützung oder volle Übernahme der Tätigkeit geleistet werden muss.

Pflegetagebuch

Besonders hilfreich ist ein Pflegetagebuch, wenn eine Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) bevorsteht. Dann kann gegenüber dem MDK der detaillierte Pflegeaufwand nachgewiesen werden und eine bessere Einschätzung der Pflegesituation vor Ort wird möglich. Anhand des Pflegetagebuchs werden auch scheinbar alltägliche, unbedeutende Tätigkeiten wie mehrmaliges Erinnern, Richten von Kleidung, Hilfestellung beim Aufstehen etc. festgehalten, wodurch sich ein realistisches Bild vom Alltag des Pflegebedürftigen und seinem Unterstützungsbedarf ergibt. Sinnvoll ist beispielsweise die Dokumentation aller Verrichtungen über eine ganze Woche. Dazu sollte direkt nach jeder unterstützenden Tätigkeit der genaue Zeitaufwand festgehalten werden. Davon ausgenommen sind alle Tätigkeiten der medizinischen Behandlungspflege, da diese keinen Einfluss auf die Pflegestufe haben.

Pflegetagebuch

24 Stunden Betrreung daheim

Sollte sich nach Erstellung des Pflegetagebuchs herausstellen, dass ein sehr hoher Pflegeaufwand besteht, bietet sich auch der Einsatz einer sogenannten 24 Stunden Betreuung an. Dabei wohnt die Betreuungsperson direkt mit im Haus der pflegebedürftigen Person und übernimmt Aufgaben im Haushalt und bei der Grundpflege. Die Betreuung im eigenen Zuhause ermöglicht vielen Senioren einen angenehmen Lebensabend in der vertrauten Umgebung der eigenen Wohnung. So kann ein Heimaufenthalt aufgeschoben oder auch vermieden werden.