Im Alter mit Hitze umgehen - Tipps für heiße Tage

Da der Hitzeschutz des Körpers im Alter abnimmt und Kreislaufstörungen häufiger vorkommen als bei jungen Menschen, können sommerliche Temperaturen insbesondere bei Senioren schnell zu Problemen führen. Gerade an heißen Sommertagen sollten daher ein paar einfache Grundregeln beachten werden, um diese Jahreszeit voll genießen zu können.

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Trinken Sie genug Wasser

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders bei großer Hitze schon fast ein Allheilmittel. Der Körper verliert durch das Schwitzen viel Flüssigkeit und benötigt somit regelmäßig Nachschub. Beachten Sie, dass bei älteren Menschen das Empfinden für Durst nachlässt. Es sollte also bewusst mehr getrunken werden, um den Flüssighaushalt auf einem gesunden Level zu halten. Darüber hinaus sinkt die Fähigkeit der Nieren, den Harn zu konzentrieren, sodass der Körper vermehrt Urin ausscheidet. Erste Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Mundtrockenheit, nachlassende Gewebespannung der Haut, eingeschränkte Leistungsfähigkeit bis hin zu Verwirrtheit und Schwindel sein. Nur selten werden diese Symptome mit einem Flüssigkeitsmangel in Verbindung gebracht. Gerade im Sommer, an besonders heißen Tagen, kann es bei Senioren schnell problematisch werden. Doch soweit muss es nicht kommen. Der Körper braucht ungefähr 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag, bei großer Hitze gern auch einen halben Liter mehr. Mineralwasser und Saftschorlen – am besten in Zimmertemperatur - eignen sich für Senioren am besten. Zu kalte Getränke belasten den Kreislauf zusätzlich.

5 Tipps, um das Trinkverhalten von Senioren zu verbessern:

  • Stellen Sie zu jeder Mahlzeit ein Getränk bereit und füllen Sie leere Gläser gleich wieder auf. Aus frühster Kindheit haben viele Senioren den Spruch „Beim Essen wird nicht getrunken!“ verinnerlicht. Somit fällt es ihnen schwer zu den Mahlzeiten zu trinken, da es damals nicht geduldet wurde.
  • Erinnern Sie mit bereitgestellten Getränken an häufig frequentierten Stellen in der Wohnung, z.B. neben den Kühlschrank oder am Fernseher, ans Trinken.
  • Schaffen Sie mit verschiedenen Getränken, wie z.B. Saftschorlen oder Smoothies, Abwechslung.
  • Auch Mahlzeiten wie Suppen und Obst mit einem hohen Gehalt an Wasser, wie Pfirsiche, Nektarinen oder Melonen liefern dem Körper zusätzlich Flüssigkeit. Schneiden Sie Obst in mundgerechte Stücke, dies erleichtert die Nahrungsaufnahme.
  • Bei Schluckbeschwerden können spezielle Trinkgefäße für Abhilfe sorgen.
Empfohlene Menge an Flüssigkeit

Der Trinkplan der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt Ihnen und Ihren Angehörigen Hilfestellungen, um die empfohlene Menge an Flüssigkeit pro Tag aufzunehmen:

Mahlzeit / Tageszeit Getränkeart Trinkmenge in Liter
Frühstück Frühstück 1 kleines Glas Wasser
2 Tassen Kaffee oder Tee
0,1 l
0,3 l
Zwischenmahlzeit / 2.Frühtsück 1 Glas Fruchtsaftschorle 0,2 l
Mittagessen 1 Glas Mineralwasser 0,2 l
Zwischenmahlzeit 1 große Tasse Tee oder Kaffee 0,2 l
Abendessen 2 Tassen Kräutertee 0,3 l
später Abend 1 Glas Saftschorle, Mineralwasser oder
gelegentlich 1 Glas Bier / Weinschorle
0,2 l
Gesamtmenge   1,5 l

Achtung:

  • Bei verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. einer Herzinsuffizienz, kann die Aufnahme großer Flüssigkeitsmengen sogar schädlich sein. Halten Sie im Zweifel Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Auch und gerade bei Inkontinenz viel trinken! Viele von Inkontinenz Betroffene vermeiden es, ausreichend zu trinken, um nicht permanent auf die Toilette laufen zu müssen. Aber genau das ist falsch, da sich dadurch das Inkontinenz-Problem mitunter verschlechtert und sich der Flüssigkeitsmangel negativ auf den gesamten Organismus auswirkt.
  • Sollten Sie den Tag über viel unterwegs sein, nehmen Sie sich ausreichend zu trinken mit.
Leichte Ernährung

Auf allzu fettreiches Essen sollte - gerade in den Sommermonaten - besser verzichtet werden, da dadurch unnötig die Verdauung und damit auch der Kreislauf belastet wird. Besser Sie greifen zu leicht verdaulichen Speisen wie Salate mit Speiseöl, Obst, Gemüse oder mageres Fleisch und Fisch. Da der Körper durch das Schwitzen relativ viel Salz verliert, darf man mit dem Salzen der Speisen bei hohen Temperaturen guten Gewissens etwas großzügiger sein. Die richtige Ernährung im Alter ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Weitere Tipps zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „Ernährung im Alter“.

 
Vermeiden Sie die Mittagshitze

Die Spanier machen es mit ihrer Siesta vor: Vermeiden Sie es sich der Mittagshitze auszusetzen und legen Sie sich einfach ein wenig aufs Ohr. Aktivitäten sollten in den späten Nachmittag oder die frühen Abendstunden verlegt werden, wenn die Temperaturen am erträglichsten sind. Auch außerhalb der Mittagszeit sollten Sie sich, wenn möglich nur im Schatten aufhalten. Regenschirme mit UV-Schutz spenden Ihnen flexibel Schatten, wo und wann Sie ihn benötigen.

Sorgen Sie für ein angenehmes Raumklima

Um ein starkes Aufheizen der Wohnräume zu vermeiden, halten Sie tagsüber nach Möglichkeit sämtliche Fenster geschlossen und ziehen Sie die Gardinen zu. Verschieben Sie das Lüften auf den frühen Morgen und die Abendstunden, ein Ventilator kann zusätzlich für Abkühlung sorgen. Beachten Sie hier, dass Sie sich nie direkt dem Luftzug des Ventilators aussetzen. So riskieren Sie eine Erkältung, die den Kreislauf zusätzlich belastet.

Tragen Sie Sonnenschutz und die richtige Kleidung

Tragen Sie im Sommer lieber helle Farben, da diese das Sonnenlicht effektiver reflektieren als dunkle. Darüber hinaus lassen enge Stoffe die Luft schlecht zirkulieren. Vor einem Sonnenstich schützt zusätzlich eine Kopfbedeckung und Sonnencreme bewahrt die Haut vor schädlichen UV-Strahlen.

Kühles Nass: Duschen, Waschen, Baden

Nehmen Sie bei Problemen mit Hitze ruhig eine lauwarme bis kühle Dusche mehr als gewohnt. Oftmals reicht es auch schon die Handgelenke mit den Pulsadern nach oben eine Weile unter kaltes, fließendes Wasser zu halten. Auch ein kaltes Fußbad oder ein kaltes, nasses Tuch auf der Stirn sind ideal, um den Kreislauf zu entlasten.  Für Unterwegs eignen sich hervorragend Kälte-Sofort-Kompressen.

Seen und Fließgewässer bieten im Sommer ebenfalls eine Erfrischungsmöglichkeit. Bitte beachten Sie dabei, dass Sie  nicht ins Gewässer gehen, ohne die Wassertemperatur zu kennen. Ein zu großer Temperaturunterschied zwischen Luft und Wassertemperatur kann sogar bei gesunden Menschen zu Schwindel und Kreislaufbeschwerden führen.

Hitzeunverträglichkeit im Alter - ab wann wird es gefährlich?

Temperaturen ab 30 Grad können insbesondere bei älteren Menschen zu ernsten Problemen führen. Durch einen hitzeverursachten Salz- oder Flüssigkeitsmangel kann es passieren, dass der Organismus mehr Wärme aufnimmt, als er in Form von Schweiß abgibt. Dies führt unter Umständen zu einem Hitzestau oder sogar einem Hitzschlag. In solchen Situationen sollte umgehend mehr als ausreichend getrunken werden. Mineralhaltige Sportgetränke und Wasser sind dafür gut geeignet. Bei Verdacht auf einen Hitzschlag sollten Sie umgehend den Notarzt rufen.

Klären Sie die Symptome im Zweifelsfall besser mit Ihrem Arzt ab. Im schlimmsten Fall führt ein Hitzschlag zu einem Kreislaufkollaps und zu Bewusstseinsstörungen. Vor allem für ältere Menschen kann ein Hitzschlag lebensbedrohlich sein.

Symptome für einen Hitzschlag:

Schwindelgefühle, Übelkeit, Krämpfe, schneller Puls

Hilfestellungen bei Hitze durch eine 24-Stunden-Betreuung

Die Betreuerinnen und Betreuer von Linara haben oftmals jahrelange Erfahrung in der Seniorenbetreuung und können in Hitzeperioden nützliche Tipps und Tricks anwenden, um Ihnen oder Ihren Angehörigen die Sommermonate so angenehm wie möglich zu gestalten. Unter anderem sorgen sie für die notwendige Abkühlung – indem sie richtig lüften – und sie achten insbesondere auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

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Unser Tipp vom Pflege-Experten

„Sollten Sie an einer Herzerkrankung oder einer Nierenfunktionsstörung leiden, besprechen Sie die für Sie optimale Trinkmenge mit Ihrem behandelnden Arzt. Auch bei Einnahme von Entwässerungsmedikamenten (Diuretika) kann eine Rücksprache mit dem Arzt sinnvoll sein. Achten Sie auf Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe), Gewichtszunahme und Atemgeräusche. Dies können erste Anzeichen für ein Missverhältnis im Flüssigkeitshaushalt sein.“

Ronald Lietzke, Pflegeberater & Gesundheits- und Krankenpfleger

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