AMBULANTE PFLEGE ALS ALTERNATIVE ZUM ALTERSHEIM
Viele ältere Menschen ziehen die Pflege zu Hause einem Umzug ins Altersheim vor. Bei leichter Pflegebedürftigkeit kann die Versorgung ambulant zu Hause stattfinden – eine flexible Form der Pflege, die die eigene Selbstständigkeit größtenteils bewahrt.
Welche Tätigkeiten übernimmt die ambulante Pflege?
Ein ambulanter Pfleger kommt je nach Bedarf mehrmals pro Woche oder sogar mehrmals täglich ins Haus des Pflegebedürftigen, um ihn bei den Aufgaben des Alltags zu unterstützen. In erster Linie hilft die Krankenpflege bei der Grundpflege, das heißt beim Waschen, Anziehen oder bei Toilettengängen. Falls nötig, bereitet der Pfleger auch Mahlzeiten zu und unterstützt im Haushalt. Leichte medizinische Tätigkeiten, wie etwa Verbandswechsel oder Medikamentengabe, können ebenfalls vom ambulanten Dienst übernommen werden.
Die ambulante Pflege umfasst nur Tätigkeiten, die zuvor in einem Pflegevertrag festgelegt wurden. So wird dieser Dienst sehr verlässlich, kann jedoch keine ganztägige Unterstützung bieten. Für eine vollständige Versorgung müssen sich neben dem ambulanten Pflegedienst auch Angehörige um den Pflegebedürftigen kümmern, da der Krankenpfleger nach Verrichten seiner Aufgaben wieder abfährt. Eine sogenannte 24 Stunden Betreuung ist daher durch die ambulante Pflege nicht möglich.
Kosten der ambulanten Pflege
Im Gegensatz zum Altenheim entstehen bei der ambulanten Pflege zuhause keine Fixkosten; alle Aufgaben, die der ambulante Dienst übernimmt, werden einzeln berechnet. So kostet die große Morgen- oder Abendtoilette beispielsweise 16,36 Euro oder die Zubereitung einer warmen Mahlzeit 11,04 Euro. Soll der Krankenpfleger bzw. die Krankenpflegerin zu einem Termin oder einer Aktivität außer Haus begleiten, entstehen Kosten von 27,97 Euro. Diese Beträge gelten für je eine Ausführung der Tätigkeit. Kommt der ambulante Dienst mehrmals täglich, steigen die Kosten entsprechend schnell an.
Die Kosten einzelner Tätigkeiten können bei verschiedenen Pflegediensten unterschiedlich ausfallen. Die Pflegekasse arbeitet meist mit mehreren Anbietern zusammen und berät zum Thema ambulante Pflege zu Haus.
Liegt eine Pflegestufe vor, so können die Leistungen der ambulanten Pflege direkt mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Bei hohem Pflegebedarf reicht dieses Geld jedoch häufig nicht aus und der Restbetrag muss vom Pflegebedürftigen selbst getragen werden.
Pflege zu Hause
Steigt der Grad der Pflegebedürftigkeit an, so dass der Krankenpfleger täglich mehrfach und auch nachts benötigt wird, ist die Betreuung durch den ambulanten Dienst nicht mehr ausreichend. Alternativ ist eine stationäre Versorgung in einem Pflegeheim zu erwägen, doch die meisten Senioren möchten nur ungern ihre vertraute Umgebung verlassen. Eine weitere Möglichkeit, das Pflegen zuhause zu bewältigen, bietet die sogenannte 24 Stunden Pflege: Dieses Modell sieht vor, dass eine Pflegekraft in den Haushalt des Bedürftigen einzieht und ihn rund um die Uhr versorgt. Die häusliche Krankenpflege kann mit der sogenannten 24 Stunden Betreuung sehr individuell und flexibel umgesetzt werden, da der Tagesablauf an keine Zeitpläne gebunden ist (wie im Pflegeheim oder beim ambulanten Krankenpfleger) und optimal auf die Bedürfnisse und Wünsche des Pflegebedürftigen eingegangen werden kann.